Optische Koheränztomographie (OCT)

Was macht ein OCT?

Ein OCT (Optische Kohärenztomographie) liefert absolut berührungslos optische Querschnitte von der Netzhaut. Es gelingt eine annährend histologische Darstellung der verschiedenen Schichten der Netzhaut am lebenden Auge und eröffnet damit eine neue Dimension der Diagnostik, Indikationsstellung zur Therapie und Verlaufskontrolle bei verschiedenen Netzhauterkrankungen.

 

Aufnahme: Dr. Norbert Papst mit Spectralis-OCT (Heidelberg Engineering)
FAG-/OCT-Bild

Was ist am Spectralis-OCT (Heidelberg Engineering) besonders?

Zum einen zeichnet es sich durch deutlich höhere Auflösung und verbesserten Kontrast aus. Der zweite Vorzug besteht in der Kombination von Laser-Scanning-Opthalmoskop und OCT in einem Gerät (siehe Bild oben). Damit werden genaue Orientierung von OCT-Scans zum Netzhautbild ermöglicht, auch bei der Fluoresceinangiographie (FAG). Außerdem ist das Spectralis-OCT in der Lage, zu einem späteren Zeitpunkt an genau identischen Stellen der Netzhaut eine Messung zu erstellen (siehe Bilder unten). Damit sind exakte Verlaufskontrollen möglich, wie dies bei den unteren Abbildungen dargestellt wird. Dies ist für Therapieentscheidungen wichtig, wie z.B. bei Medikamenten-Injektionen in den Glaskörper.

 

Aufnahme: Dr. Norbert Papst mit Spectralis-OCT (Heidelberg Engineering)
Ausgangsbild
Aufnahme: Dr. Norbert Papst mit Spectralis-OCT (Heidelberg Engineering)
3 Monate später

Wann ist eine OCT-Untersuchung sinnvoll?

Die häufigsten schwerwiegenden Erkrankungen des Augenhintergrundes gehen mit Strukturveränderungen der mehrschichtigen Netzhaut einher. Diese Erkrankungen möglichst genau festzustellen und zu verfolgen ist die Aufgabe moderner apparativer Diagnostik in der Augenheilkunde. Für u.a. folgende Netzhauterkrankungen kann die OCT-Technik hilfreich sein:

 

Makuladegeneration:

Bei der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) kommt es zu Strukturveränderungen, die sehr genau mit der OCT dargestellt werden können. Man sieht z.B. bei der feuchten Form genau, in welcher Schicht eine Ansammlung von Flüssigkeit erfolgt. Diese Information ist unter anderem zur Indikationsstellung und Verlaufskontrolle bei Medikamentenapplikationen in den Glaskörper von grosser Wichtigkeit.

 

Diabetische Retinopathie:

Bei dieser Erkrankung kann es neben einer Durchblutungsstörung zu einer Flüssigkeitseinlagerung in die Netzhaut kommen. Durch die optische Kohärenztomographie (OCT) kann die Menge der Flüssigkeit und die genaue Lokalisation gemessen werden. Dies ist zweckmässig vor bestimmten Augenoperationen oder Laserbehandlungen. Auch zur Indikationsstellung und zu regelmässig erforderlichen Verlaufskontrollen von intravitrealen Medikamentenapplikationen in den Glaskörper bei zentralem diabetischem Makulaödem ist diese Untersuchung unerlässlich.

 

Makulaödem bei Venenverschlüssen:

Ähnlich wie bei diabetischem Makulaödem kann auch ein Makulaödem bei Venenverschlüssen durch wiederholte Medikamentenapplikationen in den Glaskörper behandelt werden. Auch hier gilt das OCT als nicht invasive Untersuchungstechnik insbesondere für die Verlaufskontrollen.

 

Makulaödem nach Katarakt-Operationen:

Nach einer Katarakt-Operation kann es ebenfalls zu einem Ödem in der Netzhaut kommen. Durch eine OCT – Untersuchung kann dies frühzeitig diagnostiziert oder ausgeschlossen werden. Bevor es zu einer deutlichen Reduktion der Sehschärfe kommt, kann frühzeitig eine Therapie veranlasst werden.

 

Andere Netzhauterkrankungen:

Bei anderen Erkrankungen der Netzhautmitte z.B. Makulaloch oder epiretinale Gliose liefert die optische Kohärenztomographie (OCT) wichtige Informationen darüber, ob ein operativer Eingriff angezeigt ist.

 

Wer trägt die Kosten?

Diese Untersuchung gehört nicht zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse. Von den privaten Krankenkassen werden die Kosten in der Regel übernommen.